Gewinner 2023: Hydro Extrusion Nenzing GmbH

Im Westen viel Neues: Konzernstandort aus dem Ländle setzt sich knapp gegen seine Mitbewerber durch und ist damit Sieger 2023.

Innerhalb des Hydro-Konzerns gilt der Standort im Vorarlberger Nenzing als „Best-Practice“-Beispiel. Dieses Standing konnte sich das Team rund um Instandhaltungsleiter Ulrich Dünser nun auch durch die Fachjury der ÖVIA im Zuge des diesjährigen Instandhaltungspreises bestätigen lassen. Die mit 28 Mitarbeitern relativ kleine Instandhaltungsorganisation ist dezentral organisiert – jeder Fertigungsbereich hat sein eigenes Team. Gerade diese Organisationsform ist auch die große Stärke der Nenzinger, bei denen Kommunikation und Teamgeist der Abteilungen untereinander einen bleibenden Eindruck bei den Juroren hinterlassen haben. Auch der Mix aus erfahrenen und jungen Technikern überzeugt.
Besonders beeindruckend, was gerade für einen metallverarbeitenden Betrieb als herausragend einzustufen ist, sind Sauberkeit und Sicherheit am Standort. Die „5-S“ werden im Unternehmen gelebt, was wohl maßgeblich durch die Mentalität des skandinavischen Mutterkonzerns geprägt ist. Auch weitere Bausteine des TPM-Konzeptes finden breite Anwendung. Ebenfalls bemerkenswert ist die straff organisierte Ersatzteilwirtschaft des Betriebes in Zeiten baulicher Veränderung. So wird neben einer kapazitiven Erweiterung der Fertigung (eine neue Fertigungslinie wurde 2023 in Betrieb genommen) unter anderem auch Platz für ein neues Ersatzteillager und eine moderne Lehr- und Instandhaltungswerkstätte geschaffen. Im Bereich der Lehrlingsausbildung ist Hydro auch konkurrenzfähig aufgestellt. So kann das Unternehmen gerade in Zeiten von Fachkräftemangel auf eine hohe Quote an in den Betrieb übernommenen Fachkräften nach Abschluss ihrer Lehre verweisen. In Sachen IT-Systeme ist der Betrieb, welcher sich auf Aluminium-Extrusion spezialisiert hat, breit aufgestellt. Das IPSA-System, das durch dessen mobile Anwendungsmöglichkeit kurze Reaktionszeiten der Instandhaltung garantiert, wurde eingeführt, nachdem der damalige Instandhaltungsleiter am ÖVIA-Kongress darauf aufmerksam geworden ist. Potenzial besteht noch im strategischen Bereich. Hierbei könnte man sich durch Systemverknüpfungen im Bereich der IT in Richtung Strategiedynamisierung weiterentwickeln.
Auch für Ulrich Dünser ist die Teilnahme am Instandhaltungspreis nicht nur eine Chance zur Auszeichnung, sondern vielmehr richtungsweisend: „Für uns ist die Finalteilnahme beim MA2 die Bestätigung, dass wir grundsätzlich mit unserer Instandhaltungsorganisation auf dem richtigen Wege sind. Ein direkter Vergleich mit anderen Instandhaltungsteams zeigt uns die Richtung, in die wir uns in Zukunft entwickeln müssen."


Sonderbeilage MA² INDUSTRIEMAGAZIN

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Ulrich Dünser
Instandhaltungsleiter
Hydro Nenzing


Platz 2: Evonik Fibres GmbH

Mit Teamgeist zum 2. Platz. Die wiederholte MA²-Teilnahme des oberösterreichischen Faserproduzenten Evonik ist von Erfolg gekrönt.

Dranbleiben zahlt sich aus: Michael Aichinger, Betriebsleiter Technik bei Evonik, nahm gemeinsam mit seinen Mitarbeitern bereits das dritte Mal am österreichischen Instandhaltungspreis teil. Die Oberösterreicher schafften es erneut ins Finale, zum Gesamtsieg fehlten nur wenige Punkte.

„Persönlich zeigt es mir, beim dritten Anlauf zum Maintenance Award wiederholt in das Finale gekommen zu sein, dass wir als Team und Unternehmen auf einem erfolgreichen Weg sind“, so Aichinger. Erfolgreich sind vor allem der Spirit und die Teamkultur des Unternehmens, das in einen weltweit tätigen Konzern eingebettet ist. „Unser inoffizieller Leitspruch: ‚Wir sind ein geiler Haufen‘ lässt erahnen, wie unsere gelebte Kultur zum Erfolg beitragen kann“, führt Aichinger weiter aus. Flexibilität, Vertrauen, Wertschätzung sowie Offenheit für Veränderungen sind im Handeln und in den Gedanken der Mitarbeiter verankert. Bei dieser Teamkultur ist es auch nicht verwunderlich, dass die Förderung und Entwicklung der einzelnen Mitarbeiter ein zentrales Thema ist. Ergänzt durch eine starke Aufstellung in vielen anderen Bereichen, wie beispielsweise in der Aufbau- und Ablauforganisation, führte die Arbeit des Teams dieses Jahr zu der guten Platzierung. Chancen bietet dem Betrieb vor allem die aktuell in Umsetzung befindliche Anpassung des IT-Systems. Setzt Evonik die Weiterentwicklung fort und greift jene Potenziale auf, die im Rahmen des ÖVIA-Assessments thematisiert wurden, ist man auf einem guten Weg, noch eine Stufe höher zu steigen und den MA²-Gesamtsieg erreichen zu können.


Platz 3: Schaeffler Austria GmbH

Neue Maßstäbe aus Berndorf. Automobilzulieferer punktet unter anderem mit globalem Konzernnetzwerk für Instandhaltung.

Zum ersten Mal nahm die in Niederösterreich ansässige Schaeffler Austria GmbH dieses Jahr am Maintenance Award Austria teil. Im diesjährigen Siegerfeld, das punktetechnisch extrem eng beieinander liegt, erzielte das Unternehmen auf Anhieb den dritten Platz. Die Instandhaltungsabteilung des Automobilzulieferers unter der Leitung von Georg Rumpler beeindruckte die Juroren in vielen Bereichen.

Eine der großen Stärken der Instandhaltung ist das durchgängige digitale Planungssystem, in dem alle Daten, Wartungspläne, Dokumente und Aufträge verwaltet werden. Besonders beeindruckend ist auch das weltweit agierende, konzernübergreifende Instandhaltungsnetzwerk von Schaeffler, das unter anderem für den Problemlösungsaustausch, das Teilen von Erfahrungen, aber auch den weltweiten gegenseitigen Austausch und Versand von Ersatzteilen herangezogen wird. Dadurch wird ein großer Mehrwert für den Standort in Berndorf generiert. Weiters erwähnenswert ist der Einsatz von vorausschauenden Instandhaltungssystemen am Standort. So werden unter anderem Schwingungsdaten verarbeitet, auf Basis derer automatische Aufträge für die Instandhaltung generiert werden können. Auch die in der Abteilung verwendete Kennzahlenstruktur ist beachtlich. Für Georg Rumpler war der Mehrwert der diesjährigen MA²-Teilnahme ebenfalls klar erkenntlich: „Der Mehrwert ergibt sich einerseits schon bei der Durchführung des Self-Assessments, bei dem man Prozesse aus einem anderem Blickwinkel betrachtet und dadurch Defizite findet, aber auch durch die positiven Diskussionen bei der Vor-Ort-Begehung, bei der man direktes Feedback erhält.“