Der DMAIC-Zyklus als Kochrezept

  • Wie gut sind Ihre Prozesse?
  • Wie exakt sind Ihre Ziele definiert?

Eine standardisierte Vorgehensweise wie DMAIC kann Ihnen dabei helfen, Fehlerquellen, Abweichungen und damit einhergehende hohe Kosten zu vermeiden. In diesem Beitrag stellen wir die Phasen des Ansatzes vor und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Prozesse laufend verbessern können.

DMAIC ist ein Klassiker unter den Problemlösungsmethoden der letzten 30 Jahre. DMAIC steht für DEFINE – MEASURE – ANALYZE – IMPROVE – CONTROL (Definieren – Messen – Analysieren – Verbessern – Steuern). Diese Methode ist einer der grundlegenden Bestandteile des Six-Sigma-Ansatzes, welcher auf eine Null-Fehler-Toleranz abzielt. Bereits Mitte der 80er-Jahre stellte Bill Smith, ein Ingenieur bei Motorola, das Konzept Six-Sigma erstmals vor. Die DMAIC-Vorgehensweise ähnelt jener des PDCA (Plan-Do-Check-Act) Zyklus, welcher aus dem Lean Manufacturing-Ansatz bekannt ist. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass sowohl der Six Sigma- als auch der Lean-Manufacturing-Ansatz sehr stark von der japanischen Automobilindustrie geprägt wurden. Jede der einzelnen Phase ist durch Ziele, Aufgaben und Methodiken bzw. Tools gekennzeichnet, wobei natürlich auch gewisse Werkzeuge für mehrere Schritte Verwendung finden.

Define

Die erste Phase (Define) beschäftigt sich mit der Definition der im Projekt angestrebten Ziele. Einer der häufigsten Fehler bei der Durchführung des DMAIC ist es, sich zu wenig Zeit für diese Phase zu nehmen und ohne vollständige Beschreibung und Definition des Problems in die nächste Phase einzutreten. Define ist, natürlich immer abhängig vom Problem oder Projekt, womöglich jener Teil der am meisten Zeit beansprucht – Also Zeit nehmen!

Measure

Im zweiten Schritt (Measure) soll der Prozess vollständig und exakt beschrieben werden. Hierfür werden Daten und Informationen über die einzelnen Prozessschritte, wie Kosten, Zeit, Qualität oder Geschwindigkeit gesammelt. Bei modernen Fertigungsanlagen, Produktionsstraßen oder Maschinen besteht die Möglichkeit, diese Daten durch Methoden des Data Mining zu generieren. Voraussetzungen für diese Art der Datenerfassung sind unter anderem der Einsatz von Sensorik, Schnittstellen zu Netzwerken bzw. Speichermedien an den Anlagen, sowie die notwendige Rechenkapazität, um die Datenmenge zu verarbeiten.

Analyze

Phase 3 (Analyze) beinhaltet Aufgaben und Werkzeuge, die eine genaue Ursachen-Analyse und Verifizierung ermöglichen. Neben einer detaillierten Prozessanalyse werden auch Methoden aus dem Bereich Fehlerursachenanalyse wie FMEA, Streudiagramm oder Varianzanalyse (ANOVA) verwendet. Anschließend werden zu den unterschiedlichen Ursachen potenzielle Lösungsansätze generiert.

Improve

Diese Lösungsansätze werden in Phase-4 (Improve) auf ihre Umsetzbarkeit und Tauglichkeit überprüft. Die beste Lösung bzw. die besten Lösungen werden durch ein Pilotprojekt umgesetzt und sämtliche Maßnahmen wie bspw. Schulungen für Mitarbeiter im Pilotprojekt, Prozessdokumentation und Prozessanalyse werden anhand des PDCA-Zyklus durchgeführt.

Control

In der letzten Phase (Control) wird das Pilotprojekt zu einem umgesetzten Prozess, welcher auch nachhaltig in den gesamten Ablauf implementiert werden muss. Dafür wird der verbesserte oder auch neue Prozess dem Prozesseigner übergeben, ein System zur Steuerung und Überwachung implementiert sowie die Dokumentation des gesamten Projektes inklusive "lessons learned" vervollständigt und abgeschlossen.