Gewinner 2024: AMAG rolling GmbH
Im Bereich der Nichteisenmetallurgie ist „AMAG“ jedem ein Begriff. Dass das Unternehmen, die Austria Metall AG, nun auch österreichweit offiziell für eine exzellente Instandhaltung steht, verdankt es der AMAG rolling GmbH, welche sich bei ihrer Premieren-Teilnahme am MA² gleich den ersten Platz sichern konnte.
Die Instandhaltungsabteilung unter der Leitung von Roland Bernhofer zählt ca. 150 Mitarbeiter, aufgeteilt auf vier Abteilungen. Die größte davon, jene der Instandhaltung des Walzwerks, steht unter Leitung von Christian Kugler, welcher bereits seit seiner Lehrzeit im Unternehmen tätig ist. Die Gesellschaft mit Sitz in Ranshofen konnte vor allem durch ihr breit entwickeltes Managementinstrumentarium überzeugen. Die gelebte Unternehmenskultur und die daraus resultierende abteilungsübergreifende Zusammenarbeit überzeugten nachhaltig. Auch die Sauberkeit am Shopfloor, sowohl in der modern ausgestatteten IHWerkstätte als auch im Walzwerk selbst, ist zu erwähnen.
Die Fachjury der ÖVIA zeigte sich neben der hohen Anlagen- und Prozesskenntnis der Mitarbeiter weiters von der IT-Landschaft beeindruckt, welche im Smart-Maintenance-Konzept der IH-Organisation eine große Rolle spielt, die zukünftig noch stärker ausgebaut werden soll. Durch diese und viele weitere laufende Projekte, bspw. im Bereich des Ersatzteilmanagements, könnte es Herrn Bernhofer und Team in den nächsten Jahren gelingen, die eigene Organisation auf einen noch höheren Reifegrad zu heben. Ein Potenzial wäre etwa, die aktuell vorhandene Risikobewertung der Anlagen auf eine Kritikalitätsbewertung zu erweitern, um dadurch den immer diffiziler werdenden Umfeldbedingungen von Mensch, Maschine und Material dynamisch entgegentreten zu können. Auch in Sachen Lehrlingsausbildung ist der Betrieb federführend; ausgebildete Lehrlinge werden regelmäßig in die Instandhaltung übernommen, viele ehemalige Lehrlinge finden sich heute in Führungspositionen wieder. Die dadurch gesicherten Kompetenzen tragen einen wichtigen Teil dazu bei, die branchenbedingt hohen Anforderungen in Sachen Qualität und Sicherheit gewährleisten zu können.
Roland Bernhofer misst dem Gewinn des Preises einen hohen Stellenwert bei: „Der Preis ist eine bedeutende Anerkennung unserer Arbeit in der Instandhaltung. Durch den Vergleich mit anderen führenden österreichischen Instandhaltungen, durchgeführt von einer unabhängigen, kompetenten Institution, kommt dieser Auszeichnung eine besondere Wertigkeit zu. Sie bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und uns erfolgreich an den höchsten Standards orientieren.“
Roland Bernhofer und Christian Kugler (v. l. n. r.)
Abteilungsleitung Instandhaltung und Investitionsprojekte
AMAG
Platz 2: Ölz Meisterbäckerei GmbH & Co KG
Zum ersten Mal nahm die in Vorarlberg ansässige ÖLZ Meisterbäckerei GmbH & Co KG dieses Jahr am Maintenance Award Austria teil. Im diesjährigen Siegerfeld, das wieder eng beieinander liegt, konnte man dabei auf Anhieb den zweiten Platz einnehmen.
Die in der Branche geforderten hohen Verfügbarkeiten gewährleistet der Technik-Chef Thomas Bacher mit seinem fachlich kompetenten Team. Das hohe Know-how kommt dem Instandhaltungsleiter aber beispielsweise auch bei Investplanung und Outsourcing-Strategien zugute. Die Mehrheit der Instandhaltungstätigkeiten bei ÖLZ sind vorbeugender Natur. Da nach einem nur wenige Minuten lang dauernden Ausfall gleich größere Mengen an wertvollen Lebensmitteln entsorgt werden müssen, ist die Toleranzzeit zur Wiederinstandsetzung der Anlagen entsprechend gering. Patenschaften von Instandhaltungsexperten für Produktionslinien stellen sicher, dass die Koordination zwischen Produktion und Instandhaltung reibungslos funktioniert. Insgesamt sind rund 40 Personen im Bereich der Instandhaltung tätig, welche auch für das Facility Management am Standort zuständig ist. Herr Bacher, der in der guten Platzierung beim MA² einerseits eine Bestätigung der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges, aber andererseits auch eine große Anerkennung sieht, treibt den Wandel seiner IH-Organisation selbst in zahlreichen Projekten voran. Potenziale liegen hierbei vor allem im Bereich der Vereinheitlichung von IT-Struktur und Überarbeitung und Erweiterung des Ziel- und Kennzahlensystems.
Platz 3: Pöttinger Landtechnik GmbH
Reinhard Bachschweller, Instandhaltungsleiter bei Pöttinger Landtechnik GmbH, nahm gemeinsam mit seinen Mitarbeiter:innen bereits das zweite Mal am von der ÖVIA vergebenen österreichischen Instandhaltungspreis teil. Verpasste man die ersten drei Plätze im Jahr 2022 noch knapp, darf man sich dieses Jahr über die verdienten dritten Platz freuen.
Eine Besonderheit stellt die Aufbauorganisation von Pöttinger dar, in welcher die Instandhaltung der Produktionsabteilung untergeordnet ist. Das Unternehmen, das in Grieskirchen den größten Produktionsstandort unterhält, zeichnet sich durch eine gute interne Zusammenarbeit beider Bereiche aus. Vorbildfunktionen in den Bereichen Sauberkeit und Sicherheit sowie eine in der Region federführende Lehrlingsausbildung runden das positive Gesamtbild der IH-Organisation am Standort ab. Auch die flächendeckende Anwendung von mobiler Instandhaltung ist erwähnenswert. Besonders stolz ist Herr Bachschweller auf die hohe Flexibilität und fachliche Kompetenz seines Teams, durch welche Ausfallzeiten stetig minimiert werden konnten. Dies spiegelt sich in der diesjährigen Auditierung wider; im Vergleich zur Teilnahme im Jahr 2022 konnte man sich in den meisten Kategorien verbessern. Potenziale, welche u. a. im Zuge des Site-Visits aufgezeigt wurden, möchte man künftig nutzen. Somit steht einer kontinuierlichen Weiterentwicklung hin zur Instandhaltungsexzellenz nichts im Wege.